Auch darfst du deinen Kanarienvogel nicht aus dem Käfig scheuchen. Öffne sein Vogelheim und er wird mit etwas Geduld, seinen Weg in die „kleine Freiheit“ Wohnstube finden. Dann kannst du sicher sein, dass er seinen Weg zurück in sein Vogelheim findet. Das Bild darf als Vorsicht verstanden werden.
Falls du mit deinem Kanarienvogel nicht genügend Zeit verbringen kannst empfiehlt es sich dem gefiederten Sänger zur Gesellschaft eine Partnerin zu besorgen. Bestimmt hast du es auch nicht gerne wenn sich niemand um dich kümmert und du immer allein bist. Dann solltest du schon einen großen Käfig haben, damit die beiden neuen Freunde sich auch austoben können.
Um immer einen lustigen und fröhlichen Freund mit einem schönen Gefieder zu haben ist es wichtig, dass du deinen Kanarie täglich mit Futter und frischem Wasser versorgst. Das Vogelheim soll immer sauber und mit Vogelsand als Bodenbelag versehen sein. Für die Reinigung empfehle ich dir in der Woche einen festen Tag einzurichten, damit du es auch nicht vergisst.
Nach einer gewissen Zeit möchte man den Vogel vielleicht auch mal anfassen oder streicheln. Dafür benötigst du sehr viel Zeit und Geduld. Besser ist es wenn du dich sehr oft mit dem Vogel beschäftigst und wenn er dann im Zimmer umherfliegt wird er sich vielleicht von allein auf euren Arm oder Kopf setzen.
Bleib dann ruhig stehen oder bewege dich ganz ruhig, damit der Kanarienvogel merkt, dass du es gut mit ihm meinst. Dann wird er dir schnell vertrauen und du kannst nach einiger Zeit des gegenseitigen Kennenlernens deinen Kanarienvogel vielleicht auch einmal streicheln. Nach einer gewissen Zeit kommt er dann von selbst zu dir geflogen.
Wenn du deinem Kanarienvogel den kleinen Ausflug in die Wohnstube erlaubst, lauern sehr viele Gefahren auf ihn. Damit du vorbeugen kannst
möchte ich dir einige der möglichen Gefahren aufzeigen:
Gern hüpft der Kanarienvogel auch mal über den Fussboden weil er meint er würde dort Futter finden. Ein unkontrollierter Schritt und der Vogel ist verletzt oder gar tot.
Blumenvasen, Eimer, Schalen mit Wasser können dem kleinen Vogel zur Gefahr werden. Ein Schluck altes Blumenwasser oder Putzmittel können das Ende einer Vogelfreundschaft bedeuten. Hugo zeigt euch
ein tolles Bild als Mahnung:
Eine weitere Gefahr ist der Luftzug. Kanarienvögel sind da ganz zarte Gesellen. Achte darauf das dein Vogel nie im Luftzug steht. Wenn er sich erkältet und krank wird ist der Tierarzt aufzusuchen. Aufstehende Zimmertüren die der fröhliche Sänger , hier auf dem Bild unser Hansi, gern als Sitzplatz benutzt, sind eine zusätzliche Gefahrenquelle. Schnell bewegt Zugluft, oder du selbst, die Tür und es kann leicht zu Verletzungen kommen.
Weil alle Vögel gern baden werden sie in der Küche Ausschau nach geeigneten Bademöglichkeiten halten. Hier ist nicht nur das Spülbecken eine große Gefahr sondern das Wasser. Kanarienvögel können nicht zwischen heiss und kalt unterscheiden und ein Verbrühen ist möglich. Aber auch Herdplatten die noch heiss sind, können den Kanarienvogel verletzen oder gar töten. Also. Erst die Küche kontrollieren bevor der Vogel zur Erkundung der Küche frei bekommt.
Es ist aber auch einfach mal möglich, dass der Vogel kränkelt, dann plustert er sich auf oder steckt seinen Kopf ins Gefieder. Dann solltest du zusammen mit deinen Eltern sofort einen Tierarzt aufsuchen. Hugo zeigt uns wie es aussieht wenn er mal krank ist
Unterscheiden musst du natürlich wenn der Vogel auch mal am Tag sein „Schläfchen“ benötigt. Carly ist manchmal so eine kleine Schlafmütze. Stör ihn nicht! Nach einiger Zeit erwacht er wieder und ist munter wie zuvor.
Wenn dein kleiner Sänger plötzlich ganz unruhig wird und vor Schreck im Käfig umherflattert, ist meistens etwas besonderes und ungewöhnliches im Raum. Manchmal merken Kanarienvögel, dass jemand im Raum ist der nicht zur Familie gehört. Oder etwas im Raum ist verändert oder stört ihn. Wenn möglich kannst du es ja ändern. Auf jeden Fall solltest du dann ganz beruhigend auf ihn einreden. Dann fühlt er dein Vertrauen und wird wieder ruhiger.
Gerade im Frühjahr wirst du bemerken, dass dein Piepmatz plötzlich sehr aufgeregt ist, viel singt und sich nicht mehr so intensiv um deine Freundschaft kümmert. Dann ist die Zeit gekommen wo er balzt und Ausschau nach einem Weibchen hält. Die Liebeszeit der Kanarienvögel beginnt und sie wollen eine Familie gründen. Jetzt kannst du ihm eine Partnerin besorgen und mit der Vogelzucht beginnen oder den lustig und verrückten Hugo, wie auf unserem Bild zu sehen, so ertragen.
Gerade zu dieser Zeit musst du dich möglichst oft um deinen gefiederten Freund kümmern.
Möchtest du mit der Vogelzucht beginnen, was eine ganz tolle Sache ist, musst du dich noch richtig schlau machen. Eine Kanarienvogelfamilie benötigt eine ganz besondere Pflege. Es gibt Fachbücher
die du studieren kannst. Besser ist jedoch du nimmst Kontakt zu einem meiner 15000 Vogelfreunde auf. Er wird dich bestimmt beraten. In viele Städten gibt es Vogelvereine mit Jugendgruppen wo du
mit gleichaltrigen und erfahrenen Vogelfreunden über die Kanarien fachsimpeln kannst. Deine Eltern können Kontakt mit dem Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund aufnehmen. Hier bekommst du dann
weitere Informationen.
Falls du Hansi, Carly, Hugo und weitere fröhliche Kanarienvögel mit sehr viel mehr „Kanarienwissen“ wieder treffen möchtest, gibt es ein kleines Buch von mir. Es ist im Falken-Verlag unter dem
Titel: “Kanarienvögel“ erschienen. Vielleicht sind diese Seiten für dich der Beginn einer großen Vogelliebe wie es bei mir vor vielen Jahren war.
Eurer Kanarienfreund Heinz Schnoor mit Hansi, Carly und Hugo