Die gefiederten Freunde Hansi, Carly und Hugo begleiten dich auf den folgenden Seiten in die Welt der Kanarienvögel.
Zuerst möchte ich dir die drei einmal vorstellen:
Hansi ist der älteste von uns, weil er ein Gesangskanarienvogel ist. Zu Beginn möchte er dich mit seinen tollsten Gesangstönen wie "ru ru ru" und "ro ro ro" als Hohlrolle oder "dü dü dü" und "du
du du" als Pfeife begrüßen. Er entstammt einer sehr alten Sängerfamilie und ist auch ein ausgebildeter Sänger.
Carly ist ein häufig lustig anzusehender Gestaltenkanarienhahn. Ihm stehen über 30 Verwandte - in Form und Haltung - zur Seite. Sein Gesang ist stets sehr fröhlich und nicht so schön wie der von
Hansi, dafür aber um so lauter. Die Kombination der Federn und der Haltungen sind hier recht unterschiedlich. Es gibt doch tatsächlich Kanarien, die größer als 20 cm sind und sehr aufrecht
stehen. Auch Vögel mit Federfrisuren - im Fachjargon "frisierte Kanarien" genannt, sind in dieser Sparte anzutreffen. Der absolute Höhepunkt sind aber Vögel, die in bestimmten Situationen eine
besondere Haltung zeigen - so die Form einer "Sieben" oder sogar einer "Eins".
Hugo ist ein Farbenkanarienvogel. Er hat weit über 300 Verwandte, die alle ein Federkleid tragen, das verschiedene Farben und auch unterschiedliche Zeichnungen aufweist. Sicher kennt ihr die rein
gelben, roten oder weissen Kanarien. Es gibt aber noch weitaus interessantere Farbkombinationen.
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Der Anfang um die Kanarienvögel soll in der Heimat unserer lustigen Sänger beginnen. Wie der Name „Kanarienvogel“ schon verrät sind die
Kanarischen Inseln der ursprüngliche Lebensraum der Kanarienvögel.
Gerade könnt Ihr die Artgenossen von Hansi und Hugo beim Anflug auf Bäume und Sträucher bewundern. Dort treffen sie gerne Ihre Artgenossen.
In Sträuchern und Bäumen bauen die Vogeleltern ihr Nest in dem sie ihre Vogelkinder ausbrüten und aufwachsen lassen. Es sind fast immer vier Junge und es ist eine große Aufgabe für die Kanarieneltern genügend Futter für alle zu besorgen. Damit man die Familienstube nicht findet hat die Natur den Kanarienvögeln eine graugrüne Grundfarbe mit dunklen Strichen gegeben, was eine prima Tarnung bedeutet.
Wie sind nun die Vorfahren unserer gefiederten Freunde in unsere Heimat gekommen?
Der Grund liegt im Gesang. Schon um das Jahr 1450 fanden Seefahrer den Gesang der Kanarienvögel so schön, dass sie welche mit nach Spanien nahmen und dort verkauften. Besonders die spanischen
Mönchen pflegten die Kanarienvogelzucht. Von Südspanien ging der Weg der Kanarienvögel in Laufe der Geschichte über Frankreich, Belgien und Holland nach England, wo besonders die
Gestaltskanarien, wie mein Freund Carly, ihre Wiege hatten. Die Gesangskanarien, wie Hansi und später auch die Farbenkanarien, wie Hugo, fanden den Weg über Italien und Österreich zu uns nach
Deutschland. Es waren hier besonders die Bergleute im Harz, die zum Silberabbau ein zusätzliches Einkommen mit der Vogelzucht hatten. Mit Nachtigallen als Vorsänger brachten sie den Kanarien
einen tollen Gesang bei. Schnell war die Kunde von diesen Sangeskünstlern verbreitet und der Harzer Gesangskanarienvogel war entstanden. Unter dem Namen „Harzer Roller“ trat er seine Reise um die
ganze Welt an.
Falls deine Eltern es erlauben, dass du einen Kanarienvogel anschaffen darfst, überlege es recht gut, denn du übernimmst damit eine große Verantwortung.
Ist der gefiederte Freund dann im Haus, musst du einige Grundregeln beachten:
Um das Vertrauen des Vogel zu erreichen, ist es wichtig häufig mit ihm zu sprechen oder auch seinen Gesang mit pfeifen zu beantworten. Dieses kannst du im folgenden Bild mit Hansi sehen.
Nach einiger Zeit ist dem Sänger seine neue Heimat vertraut geworden und der erste Ausflug steht ins Haus. Das Wichtigste: Schliesse alle Fenster und Türen! Ein entflogener Kanarienvogel ist kaum wieder einzufangen und die Vogelfreundschaft hätte ein schnelles Ende.